Percy-Jackson-Liverollenspiel-Party

Für alle, die sich einmal wie ein Gott fühlen und mythischen Wesen stellen wollen!

Ich wollte schon immer mal eine Liverollenspiel-Party organisieren – im Wald, mit verschiedenen Wesen, die den Helden begegnen, deren Ziel die Erfüllung einer geheimnisvollen Mission ist. Am Anfang habe ich noch allgemein geplant, mit Elfen, Zauberern, Gnomen und so. Doch dann habe ich mit meinem Sohn zusammen die Buchreihe Percy Jackson von Rick Riordan gelesen und auf einmal war der rote Faden da – die Welt der Götter mit mythischen Wesen wie dem Minotaurus, Medusa und der Sphinx und die Party-Gäste als Halbgötter mit unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten! Zum Glück sind die Freunde der großen Schwester partyerprobt und so waren die Rollen der Helfer schnell besetzt und der Sohn konnte seine Freunde auf eine abenteuerliche Reise mitnehmen… 

    Die Geschichte

Unsere Geschichte beginnt in den Wäldern um Camp Halfblood (Camp für Halbgötter in den Percy-Jackson-Büchern) herum. Zeus ist sauer, weil sein Herrscherblitz schon wieder gestohlen wurde. Er lässt keinen aus dem Camp heraus, bis er seinen Blitz wieder bekommt, weil er denkt, dass jemand aus dem Camp der oder die Täter/in ist. Unsere Helden, die alle bisher unentdeckte Halbgötter sind, sind die einzigen, die den Blitz aufspüren können. 

Auf ihrem Weg werden sie von einer Wald-Nymphe begleitet, die das alles sehr aufregend findet und sich im Wald gut auskennt. Deswegen kann sie bei Fragen immer wieder hilfreich zur Seite stehen.

(Wir brauchten eine Möglichkeit, mit der Gruppe mitzulaufen, ohne die Geschichte zu stören, deswegen bin ich in den Charakter der Wald-Nymphe geschlüpft. Den Elfen-Ohren-Schmuck findet ihr z.B. HIER bei Amazon).

Ohne zu wissen, was auf sie zukommt, wandern die Helden den Weg entlang und werden plötzlich von einer Gestalt am Wegesrand angesprochen, die sich als Janus vorstellt (als Gott mit den zwei Gesichtern wollten wir Janus eigentlich mit einem Hut und einer Maske am Hinterkopf darstellen, aber im Eifer des Gefechts sind diese Requisiten zu Hause liegen geblieben…).

Er erklärt ihnen die Mission, auf die sie sich nun begeben werden:

Hallo, ich bin Janus, der Gott der Dualität und der Entscheidung. Ich habe Zeus den Blitz gestohlen und versteckt und ihr könnt ihn wiederfinden. Allerdings werdet ihr auf eurer Suche einigen Monstern begegnen. Bei jedem Monster müsst ihr eine Aufgabe bestehen, um verschont zu werden und einen Hinweis auf den Aufenthaltsort zu erhalten – es ist also jedes Mal eine Entscheidung zwischen Zerstörung und Schöpfung – genau wie ich es liebe! Dann sag ich jetzt einfach mal: Viel Spaß!

Euer erster Weg führt euch zum Orakel!

    Das Orakel

Nacheinander gehen die Jungs nun zum Orakel, um ihre Weissagung zu hören. Wer Percy Jackson gelesen hat, kennt das Orakel als alte, mumifizierte Hippie-Frau mit langen, schwarzen Haaren und Batikkleid. Bei den Weissagungen tritt grüner Rauch aus ihrem Mund (haben wir mit einer leuchtenden Zahnspange simuliert, gibt’s z.B. HIER bei Amazon). Um zum Orakel zu kommen, müssen die Jungs erstmal ein bisschen ins düstere Unterholz kriechen. Zuerst offenbart es jedem, dass er der bisher unentdeckte Sohn eines Gottes oder einer Göttin ist. Dazu deckt das Orakel Tarotkarten auf, anhand derer Symbole es den göttlichen Elternteil erkennt. 

So entpuppen sich die Jungs als Söhne von Ares, Poseidon, Dionysos, Hephaistos, Athene, Apollo und Hades und sind damit alle Halbgötter mit unterschiedlichen Fähigkeiten.

Doch die Weissagung des Orakels geht noch weiter. Jeder bekommt einen kryptischen Satz zu hören, dessen Bedeutung ihm erst später bewusst werden wird. Deshalb: Gut merken!

7-5-3 Rom schlüpft aus dem Ei

Grün ist die Farbe der Hoffnung

Chantall, heul leise und geh lieber nach Osten

Elfen achten auf sechs Mahlzeiten pro Tag

Wenn Hänsel und Gretel das gehabt hätten, hätte die Hexe rot gesehen

Es war der Uhu und nicht die Lerche

Die Katze lief im Schnee und als sie dann nach Hause kam, da hat sie weiße Stiefel an

Der Weg zu Station 1

Die Halbgötter folgen dem Weg weiter und treffen auf Hermes, den Götterboten, den sie sofort an seinem geflügelten Helm erkennen.

(Wir haben einen Wikinger-Helm verwendet, die Hörner entfernt und Flügel aus Tonkarton angeklebt.)

Er begrüßt sie mit folgenden Worten:

Hallo Halbgötter, ich bin Hermes, der Götterbote! Nachdem Zeus niemanden aus dem Camp herauslässt, weil er denkt, dass  jemand von dort seinen Blitz gestohlen hat,  kann euch keiner bei eurer Mission helfen. Aber die Götter haben sich bereit erklärt,  euch über mich Nachrichten zu schicken, um euch zu unterstützen…naja oder zumindest um euch zu erklären, was ihr tun sollt!

Doch bevor ich euch die erste Nachricht überbringe, haben mir eure Eltern noch Gaben mitgegeben, die sich für euch als nützlich erweisen werden.

Hermes übergibt ihnen eine Tasche mit kleinen Päckchen, von denen sich jeder seines heraussucht: 

Von Athene gibt es 3 Federn für ihren Sohn, Hades schickt Handschuhe, Apollo ein Schnitzmesser, Seil und Tape, von Poseidon kommt ein Kännchen, von Hephaistos eine Bauanleitung, Ares spendiert 3 Tücher, einen Kompass und silberne Mut-Kugeln (mit Schokolade überzogene Haselnüsse) und Dionysos‘ Sohn bekommt Schlafbrillen und goldene Anti-Schlecht-Kugeln (ebenfalls mit Schokolade überzogene Haselnüsse).

Gut ausgerüstet hören sie dann Hades Nachricht (von Hermes per Handy über einen Bluetooth-Lautsprecher in der Hosentasche abgespielt):

Botschaft des Hades

    Station 1: Der Drache

Wie Hades erklärt hat, zerstört ein Drache mit seinen giftigen Rauchblasen die Wälder. Die Halbgötter müssen verhindern, dass die Blasen auf dem Boden aufkommen und ihr giftiger Rauch entweicht. 

Dazu müssen sie die Blasen vorsichtig fangen und in die Kiste des Hades transportieren, die den Rauch in die Unterwelt teleportiert. Damit die Blasen nicht in den Händen zerplatzen, müssen die Helden je einen der Handschuhe anziehen, die der Sohn des Hades als Gabe von seinem Vater geschickt bekommen hat.

(Um die Blasen herzustellen, haben wir eine Rauchblasenmaschine verwendet (gibt’s z.B. HIER bei Amazon). Die Blasen können mit Handschuhen berührt werden, zerplatzen aber, wenn man sie mit bloßen Händen berührt.)

Der Weg zu Station 2

Nachdem sie die erste Aufgabe erfolgreich gemeistert haben, bekommen sie von Janus den ersten Hinweis auf das Versteck des Blitzes (alle Hinweise findet ihr nach der „Zwischenstation: Essen“ weiter unten im Artikel). Diesen müssen sie gut aufheben, denn erst am Ende ergeben alle bis dahin gesammelten Hinweise einen Sinn.  Erst einmal laufen sie nun den Weg weiter.

Kurz vor einer Weggabelung hat Hermes eine weitere Götter-Botschaft für sie:

Botschaft des Hephaistos

    Station 2: Circe

Und so erreichen sie das Haus von Circe, die zauberhaft schön auf einer Bank sitzt. Sie spricht nicht, da allein der Klang ihrer Stimme schon so betörend ist, dass die Halbgötter ihren Verstand verlieren würden. Dafür erklärt ihr buckliger Gehilfe, wofür Circe Hilfe benötigt: Sie möchte magisches Popcorn zubereiten, mit dessen Hilfe sie ihre Opfer noch leichter bezirzen kann. Doch die Zutaten befinden sich allesamt in Bereichen mit verfluchtem Boden, den man nicht betreten darf. Um sie zu beschaffen, müssen die Helden Geschicklichkeit und Teamgeist beweisen.

Zutat 1: Öl

Ein kleines Fläschchen Öl steht unerreichbar im verfluchten Gebiet und die Helden haben nur ein Seil zur Verfügung. Der schlaue Sohn der Athene kommt auf die Idee, das Seil auf beiden Seiten von seinen Mitstreitern spannen zu lassen, sodass er sich darauf abstützen und das Fläschchen erreichen kann. 

(Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, sich entlang zu hangeln oder sich gegenüber aufzustellen und durch Hin- und Hergeben des Seils eine Liegefläche zu schaffen, auf die sich einer legen und von den anderen tragen lassen kann. Dabei bleiben die Seil-Halter außerhalb des Gebietes und nur das Kind auf der Seil-Liege „schwebt“ darüber.) 

Zutat 2: Giftige Beeren

Nun zeigt Circe auf ein anderes verfluchtes Gebiet und gibt den Helden zu verstehen, dass als nächstes diese Zutat zu besorgen sei. In der Mitte steht ein Dosenturm und in der untersten Dose befinden sich die gewünschten, giftigen Beeren (Johannisbeeren). Um den Turm abzutragen und an die Dose heranzukommen, haben die Halbgötter nur einen Gummi zur Verfügung, an den sieben Fäden gebunden sind. Wenn sie gleichmäßig an ihren Fäden ziehen, weitet sich der Gummi und kann über die Dose gestülpt werden. Beim Nachlassen zieht sich der Gummi wieder um die Dose zusammen und sie kann hochgehoben und gemeinschaftlich koordiniert aus dem Gebiet heraustransportiert werden.

Hier beweisen die Helden Geduld und Fingerspitzengefühl und stellen sich sogar selbst die Herausforderung, die Dosen nicht nur aus dem Gebiet zu transportieren, sondern auch noch umgekehrt aufeinander zu stapeln. 

Zutat 3: Maiskörner

Für die letzte Zutat müssen sich die Helden erst einmal eine Waffe bauen. Percy Jackson hat einen Kugelschreiber, der sich in sein Schwert „Springflut“ verwandeln kann. Inspiriert davon hat sich Hephaistos einen Bauplan für einen Kugelschreiber überlegt, den man verwenden kann, um Pfeile zu schießen. Dieser Bauplan war die Gabe, die er seinem Sohn durch Hermes geschickt hat. Hephaistos Sohn zückt also nun den Plan und leitet die anderen Halbgötter beim Bauen an. (Die Bauanleitung findet ihr HIER

Ausgerüstet mit ihrer Waffe können sich die Halbgötter nun daran machen, die letzte Zutat zu erobern. Das Glas mit Maiskörnern ist von giftigem Gewürm (Holzwolle) belagert – da hilft nur Abfackeln! Deshalb haben sich die Helden Pfeile aus Wunderkerzen vorbereitet, indem sie die Enden mit einem Wachspfropfen verdickt haben, um Abschuss und Flugfähigkeit zu verbessern. Doch bevor sie mit Feuer schießen dürfen, müssen sie sich erstmal als würdig erweisen. Geübt wird mit Schaschlikstäbchen und nur wer die Feuerschale trifft, darf mit dem Wunderkerzen-Pfeil schießen. 

(Wir haben eine Picknickdecke mit der beschichteten Seite nach vorne hinter die Feuerschale gehalten und auf Kiesboden gespielt. Auf diese Weise prallten zu weit fliegende Pfeile an der Decke ab und fielen in die Schale und zu kurz fliegende Pfeile blieben auf dem Kies liegen. Zusätzlich hatten wir einen Drucksprüher dabei, um ganz auf Nummer sicher zu gehen – war aber tatsächlich nicht nötig!)

Getroffen! Schnell verbrennt das Gewürm und gibt das Mais-Glas frei!

Sicherheitshalber löscht der Sohn des Poseidon noch alles mit dem Drucksprüher, damit man das Glas gefahrlos anfassen kann. Gut, dass wir den Sohn des Meeresgottes bei uns haben, der immer Wasser zur Hand hat ;-). 

Jetzt sind alle Zutaten beisammen und Circe bedeutet ihrem Gehilfen, das magische Popcorn zuzubereiten. Dazu zeigt sie nacheinander auf die Zutaten, die er in den Kessel (Wok auf Gaskocher) werfen soll. Zuerst kommt das Öl und dann die giftigen Beeren. Während der Gehilfe rührt, springt Circe auf, gestikuliert wild und zieht ein weiteres Glas hervor, in dem sich Zauberpulver (Zucker) befindet. (Diese Ablenkung nutzt der Gehilfe, um unbemerkt ein paar Spritzer rote Lebensmittelfarbe in den Kessel zu geben, damit das Popcorn später auch schön rot wird. Wichtig ist, dass die Farbe ölbasiert ist, sonst funktioniert es nicht. Die Johannisbeeren allein färben zwar auch, aber für uns nicht intensiv genug.

Bevor das Zauberpulver dazu kommt, muss alles ein bisschen köcheln, bis die Flüssigkeit größtenteils verdampft ist. 

Jetzt gibt der Gehilfe Zauberpulver und Mais dazu und rührt so lange weiter, bis der Mais poppt. (Damit das Popcorn nicht aus dem Wok springt, haben wir ein Kuchengitter darübergelegt. Es ist aber trotzdem wichtig, zwischendurch zu rühren, sonst brennt alles an.)

Jetzt darf natürlich jeder probieren, denn in geringen Mengen verleiht das Popcorn Kraft – wer zu viel isst, verwandelt sich allerdings in ein Meerschweinchen!

Der Weg zu Station 3

Da die Helden Circe so schön geholfen haben, bekommen sie von Janus einen weiteren Hinweiszettel für den Aufenthaltsort des Blitzes.

Doch welchen Weg sollen sie nun weitergehen? Um Circes Haus herum finden sie drei Spuren: eine aus Körnern, eine aus Brotkrumen und eine aus roten Bändern, die an den Bäumen befestigt sind. Wieder hilft eine Weissagung bei der Entscheidung:

Wenn Hänsel und Gretel das gehabt hätten, hätte die Hexe rot gesehen

Wie die Helden wissen, haben die Brotkrumen Hänsel und Gretel nicht geholfen und auch die Körner hätten die Vögel weggepickt. Doch mit roten Bändern als Wegmarkierung hätten sie den Weg nach Hause gefunden und die Hexe hätte in die Röhre geschaut.

Also folgen die Halbgötter den roten Bändern, bis eine Götterbotschaft von Apollo eintrifft:

Botschaft des Apollo

(Das Beste an den Götterbotschaften war, dass wir die Gruppe so immer gut zusammenhalten konnten. Wenn einige vorrannten, konnten wir sie sofort zurückholen, indem Hermes erklärte, dass eine neue Nachricht angekommen sei. Die wollten natürlich alle hören und zack, standen sie wieder alle zusammen um Hermes herum.)

    Station 3: Die Zyklopen

Um an den Zyklopen vorbeizukommen, gibt es keine andere Möglichkeit, als ihnen die Augen auszustechen. Dazu suchen sich die Halbgötter lange Stöcke im Wald. Manche sind so groß und schwer, dass sie sie zu mehreren halten müssen. Auch das Werfen von spitzen Stöcken wird versucht, doch wird die Aufgabe dadurch erschwert, dass die Zyklopen ausweichen. Die schlauen Helden wenden verschiedene Taktiken an und stabilisieren z.B. die Zyklopen, indem sie sie von verschiedenen Seiten mit Stöcken abstützen, sodass ein anderer auf das Auge zielen kann. Um die Stöcke anzuspitzen, hat der Sohn des Apollo von seinem Vater ein Schnitzmesser als Gabe bekommen und auch Seil, um mehrere Stöcke zusammenzubinden.

(Als Zyklopenköpfe haben wir Riesenballons verwendet, gibt’s z.B. HIER bei Amazon. Damit ins Auge getroffen werden muss, haben wir schwarze Mülltüten über die Ballons gestülpt, in die wir vorher ein Auge geschnitten haben. An eine Schnur gebunden haben wir sie dann möglichst hoch zwischen zwei Bäumen aufgehängt, damit die Jungs lange Stecken brauchten, um sie zu erreichen. Außerdem haben wir rund um die Zyklopen einen Kreis abgesteckt, der nicht betreten werden durfte, damit der Abstand größer war. So mussten sie erstmal geeignete Stöcke suchen oder zusammenbinden und auch zusammenarbeiten, um sie zu halten.)

Der Weg zu Station 4

Nach dem Sieg über die Zyklopen und dem nächsten Hinweiszettel als Belohnung, kann der Weg fortgesetzt werden. Doch wohin geht es als nächstes? Plötzlich hören die Halbgötter zwei Vogelrufe aus unterschiedlichen Richtungen. Einmal einen Uhu (Ruf erzeugt durch Pusten in die hohlen Hände, Anleitung gibt’s z.B. HIER) und einmal ein anderes Vogelgezwitscher (erzeugt mit Vogelpfeife, gibt’s z.B. HIER bei Amazon). In welche Richtung sollen sie nun gehen? Gut, dass es eine Weissagung zu dieser Frage gab:

Es war der Uhu und nicht die Lerche

Sie folgen also dem Uhu und gelangen zu einem breiten Weg. Gerade wollen die Helden ihn entlang rennen, als eine neue Götter-Botschaft sie aufhält:

Botschaft des Dionysos

Dionysos erklärt, dass Medusa gerne kocht, aber niemand ihre ekelerregenden Kreationen isst. Deshalb müssen die Halbgötter nun in diesen sauren Apfel beißen. Natürlich wissen alle, dass jeder sofort versteinert, der Medusa anschaut, deshalb ist klar, dass sie ihre Augen bedecken müssen.

Der Sohn des Dionysos zückt die Schlafmasken aus seinem Säckchen und verteilt sie. Zusätzlich gibt er jedem eine Anti-Schlecht-Werde-Kugel, die er ebenfalls von seinem Vater geschickt bekommen hat. So gerüstet können die Helden nun den Weg weitergehen – langsam und in Polonaise-Formation, da sie ja nichts mehr sehen. Plötzlich werden sie an den Handgelenken gepackt und vom Weg weggezogen. Und dann hören sie auch schon Medusas Stimme, die sie willkommen heißt.

(An dieser Stelle haben wir alle Helfer versammelt und jeder hat ein Kind am Handgelenk gepackt und einen kleinen Abhang hochgezogen. Die Jungs konnten ja nichts sehen und der Schreckmoment war groß, wodurch sie gleich richtig auf Medusas gruselige Kochkünste eingestellt waren! )

    Station 4: Medusa

Medusa serviert den Halbgöttern drei Kostproben ihrer fragwürdigen Kochkünste: Angefangen bei einem knusprig gebratenen Spinnenbein, über einen knackig gerösteten Käfer, hin zu einem gehäuteten Frosch.

(Die Helfer gaben den Jungs immer gleichzeitig die Köstlichkeiten in die Hand, sodass alle gleichzeitig essen konnten. Währenddessen beschrieb Medusa in blumigen Worten, was sie da gerade im Mund hatten…)

Medusa erklärt, dass sie die Spinnenbeine zwar enthaart hätte, aber noch ein paar haarige Reste kleben geblieben sein könnten, die mit der Zunge spürbar seien. Bei den Käfern lässt sie die Testesser wissen, dass die Vorderseite schön knackig sei und sie beim hinteren Ende, dem Darmende, noch die Cremigkeit des Darminhalts genießen könnten. Der gehäutete Frosch ist Medusas Leibspeise, da seine glitschig-schleimige Konsistenz laut Medusa an Nacktschnecken erinnere und man das zähe Herunterrinnen des Schleims entlang der Speiseröhre einfach nur genießen könne. 

(Da die Jungs nichts sehen konnten und nur Medusas Schilderungen lauschten, war der Ekelfaktor beim Essen deutlich erhöht. Lustigerweise erklärten manche danach, dass sie tatsächlich die Haare auf den Spinnenbeinen gespürt hätten. Tatsächlich handelte es sich bei den Spinnenbeinen nur um dünn geschnittenen und gebogenen Blätterteig. Der Käfer war ein halbes „Happy Hippo“, an dessen offenes Ende wir ein Marshmellow mit Schokoladenüberzug geklebt haben, das den Darminhalt symbolisierte. Für den Frosch haben wir grünen Wackelpudding in unsere Frosch-Form gegossen, die wir noch von unserer Harry-Potter-Party zu Hause hatten – gibt’s z.B. HIER bei Amazon)

Der Weg zu Station 5

Nachdem Medusa zufrieden gegangen ist, können die Gourmets ihre Augenbinden wieder abnehmen und sehen auf dem Boden Pfeile in verschiedenen Farben, die in verschiedene Richtungen weisen. Bei der Entscheidung, welchen Weg sie wählen sollen, hilft wieder eine Weissagung: 

Grün ist die Farbe der Hoffnung

Kurz bevor sie die nächste Station erreichen, kommt eine Götterbotschaft von Athene:

Botschaft der Athene

    Station 5: Die Sphinx

Das Monster, vor dem Athene gewarnt hat, ist niemand anderes als die Sphinx, die Reisende nur dann passieren lässt, wenn sie ihre Rätsel lösen.

Das erste Rätsel ist jenes, das die Sphinx seinerzeit schon Ödipus gestellt hatte:

Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße; aber eben wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder ihm am geringsten.

Der Sohn von Athene weiß sofort, dass es sich um den Menschen handelt, der als Baby vierfüßig krabbelt, als Erwachsener zweifüßig läuft und als Greis dreifüßig auf seinen Stock gestützt geht. 

Das zweite Rätsel ist schon schwieriger:

Wenn man 10 und 4 zusammenzählt, erhält man 2. Wie kann das sein?

Wieder liefert Athenes Sohn die entscheidende Idee, als er erklärt, dass diese Rechnung sowohl für Monate als auch die Uhrzeit gilt, da man, wenn man vom 10. Monat 4 Monate weiterzählt, auf dem zweiten Monat landet und 10 Uhr vormittags plus 4 Stunden 2 Uhr nachmittags ergibt.

Nun kommt das letzte Rätsel, bei dem die Köpfe ganz schön rauchen. Gut, dass Athenes Sohn von seiner Mutter 5 Federn bekommen hat, mit deren Hilfe sie das Rätsel nachstellen und gemeinsam lösen können. 

(Das ausführliche Rätsel mit Lösung findet ihr HIER.)

Wieder sind die Helden erfolgreich und verdienen sich den nächsten Hinweis auf den Aufenthaltsort des Blitzes.

Der Weg zu Station 6

Plötzlich ertönt lautes Geheule – irgendjemand weint herzzerreissend. Natürlich eilen die Helden gleich in Richtung des Gejammers, um zu sehen, welche Jungfrau in Nöten gerettet werden muss.

    Station 6: Die Najade

Sie sehen eine Najade weinend auf einem Baumstamm sitzen – vor ihr die kümmerlichen Reste eines Waldsees. Da erreicht Hermes auch schon eine Nachricht von Poseidon, in der er erklärt, dass Najaden Wassernymphen sind, deren Leben an die ihnen anvertrauten Gewässer gebunden ist. 

Wenn ihr Waldsee austrocknet, stirbt die Najade also. Der Waldsee, den sie vor sich sehen, wurde mit einem Trocknungszauber belegt, sodass der dazugehörigen Najade nicht mehr viel Zeit bleibt. Poseidon fordert die Halbgötter auf, den Zauber zu lösen und dazu die von ihm vorbereitete Kiste zu öffnen.

Botschaft des Poseidon

Das Problem ist nur, dass die Kiste mit einem Zahlenschloss verschlossen ist. Die richtigen Zahlen verrät folgende Weissagung:

7-5-3 Rom schlüpft aus dem Ei

In der Kiste finden die Halbgötter eine Bastelanleitung für Wasserbomben aus Papier (die Anleitung findet ihr HIER) und für jeden einen Bogen Papier. Motiviert machen sie sich ans Werk und schneiden und falten, bis jeder eine Wasserbombe in den Händen hält. Neben der Kiste finden sie auch zwei Flaschen mit Wasser, mit denen das Befüllen allerdings schwer fällt. Sofort zückt der Sohn des Poseidon die Göttergabe seines Vaters: ein kleines Kännchen, mit dem das Befüllen nun super klappt.

So bewaffnet machen sich die Helden nun daran, den Trocknungszauber aufzuheben. Dazu werfen sie mit ihren Wasserbomben auf die Tafel, auf die der Zauber geschrieben ist (das Wort ist altgriechisch und bedeutet „Trockenheit bewirkend“). Wenn man das Wort nicht mehr lesen kann, ist der Zauber gebrochen und die Najade überlebt. 

Dummerweise reichen die gebastelten Wasserbomben nicht aus, um das Zauberwort unkenntlich zu machen. Gut, dass in dem Moment eine weitere Nachricht von Poseidon eintrifft, der sie anweist, nochmal in die Kiste zu schauen:

2. Botschaft des Poseidon

Und siehe da, die Kiste ist wieder gefüllt – diesmal mit bereits gefalteten Wasserbomben, sodass die Heroen die Tafel weiter beschießen können, bis der Zauber aufgehoben ist. Mit Erfüllung der Aufgabe bekommen sie von Janus den letzten Hinweiszettel.

Der Weg zur Zwischenstation

Doch wohin sollen die Helden nun gehen? Drei Weissagungen des Orakels wurden noch nicht befolgt und schnell ist klar, dass in einer nur die weinende Najade gemeint sein kann:  

Chantall, heul leise und geh lieber nach Osten

Wo Osten ist, finden die Halbgötter mit dem Kompass heraus, den Ares am Anfang der Reise seinem Sohn geschickt hat.

Als der Weg sich gabelt, stoßen sie auf einen Wegweiser, dessen Pfeile in verschiedene Richtungen zeigen und mit Zahlen beschriftet sind. Jetzt ist ein bisschen Knobeln angesagt, um darauf zu kommen, welche Weissagung weiterhilft:

Elfen achten auf sechs Mahlzeiten pro Tag

Hinter diesem Satz verbergen sich die Zahlen Elf(en), acht(en) und sechs – damit müssen sie die Richtung wählen, in den der Pfeil mit der 1186 zeigt.

    Zwischenstation: Essen

Dieser Weg führt wieder zurück zum Haus von Circe, wo inzwischen ein Buffet aufgebaut ist, an dem sich die tapferen Helden nach getaner Arbeit stärken dürfen. Jeder Gott hat einen Beitrag zum Buffet geschickt:

  • Hephaistos: Brezen und Semmeln
  • Poseidon: blaue Cookies (das Rezept findet ihr HIER)
  • Athene: Gemüse-Sticks mit Frischkäse-Dip
  • Apollo: Goldene Carbonara-Muffins mit und ohne Speck (das Rezept findet ihr HIER)
  • Ares: Fleischplatte mit Fleischpflanzerl, Hähnchenstücken und Wienern
  • Dionysos: Traubensaft und andere Getränke
  • Hades: Schwarze Kartoffelsuppe (mit Lebensmittelfarbe gefärbt)

Frisch gestärkt können sich die Heroen nun ihrer letzten, großen Aufgabe widmen: Den Blitz des Zeus wiederzubeschaffen. Sie haben alle Hinweise auf den Aufenthaltsort gesammelt, doch in welcher Reihenfolge sollen sie die Schritte befolgen? Hier hilft die letzte Weissagung:

Die Katze lief im Schnee und als sie dann nach Hause kam, da hat sie weiße Stiefel an

Da diese Textzeile aus dem Lied „ABC, die Katze lief im Schnee“ stammt, müssen die Hinweise nach dem Alphabet geordnet werden.

Damit ergibt sich:

Blickt vom Wassertrog Richtung Circes Haus!

Dreht euch um 45 Grad nach links!

Geht den Weg geradeaus!

Links erscheint ein Weg, biegt ein!

Meidet den breiten Pfad, nehmt den schmalen!

Stoppt am zweiten Gitterbaum!

Wendet euch nach links und werdet fündig!

    Der Weg zum Ziel

Und schon geht’s los!

Gerade als die Halbgötter den dritten Schritt befolgen und den Weg entlang gehen wollen, trifft eine Nachricht von Ares ein, der sie davor warnt, dass sie gleich den Wald der Ungeheuer betreten werden:

1. Botschaft des Ares

Auf Ares Rat hin benutzen sie die Tücher, die Ares seinem Sohn als Göttergabe geschickt hatte, stellen sich in einer Reihe nebeneinander und binden sich so an den Knöcheln zusammen, dass jeder mit seinem Nachbarn bzw. seinen beiden Nachbarn verbunden ist. Das Gehen ist nun erschwert, aber nachdem Ares gesagt hat, dass dann die Monster weniger angreifen, stellen sich die Helden der Herausforderung, essen noch schnell eine Mutkugel und humpeln motiviert weiter…

(Da wir für die erste „Überraschung“ eine kleinere Gruppe brauchten, haben wir dem Ares-Sohn nur drei Tücher in seine Tasche gepackt, sodass sie nur zu viert gehen konnten. Die übrigen Jungs haben wir hinter die Hütte geschickt und ihnen Kopfhörer mit Musik aufgesetzt, damit sie nichts mitbekamen. So konnten wir die beiden Gruppen nacheinander gehen lassen.)

Plötzlich taucht am Ende des Weges der Minotaurus auf, von Stroboskop-Licht abgehakt beleuchtet, und rennt auf die Halbgötter zu. Bevor sie wissen, wie ihnen geschieht, bleibt er abrupt vor ihnen stehen und schubst sie einfach um. 

(Da die Jungs vom Minotaurus abgelenkt waren, konnten wir unbemerkt eine aufblasbare Doppelmatratze hinter ihnen platzieren, auf die sie dann weich fielen.)

(Bei dieser Aktion ist es wichtig, die Matratze nicht direkt hinter die Füße der Jungs zu legen, sondern so zu platzieren, dass sie beim Fallen etwa auf Kniehöhe liegt, damit auch bei größeren Kindern garantiert ist, dass Kopf und Oberkörper auf der Matratze landen.)

Noch während sie verdattert auf der Matratze liegen, kommt eine zweite Botschaft von Ares:

2. Botschaft des Ares

Die Helden kapieren, dass der fiese Kriegsgott sie mit seinem Tipp nur auf den Arm genommen hatte und binden sich los. Nachdem sich die zweite Gruppe dem Minotaurus gestellt hat, gehen die Helden wieder als große Gruppe zusammen weiter. Und auf dem Weg warten noch weitere Schrecken auf die Jungs:

  1. Gruselige Musik sorgt für die richtige Grundstimmung
  2. Ein lauter Knall ertönt (Luftballon mit Nadel zerplatzen)
  3. Eine gruselige Gestalt erhebt sich (Maske mit Umhang liegt unter Blätterhaufen auf dem Boden, wird mit Nylonschnur hochgezogen, die über einen höher gelegenen Ast gespannt ist
  4. Plötzlich ertönt ein Schrei
  5. Gleichzeitig werden sie mit Monsterschleim bespritzt (Wasserpistole)
  6. Ein gruseliges, leuchtendes Gesicht taucht auf (Maske mit LED-Beleuchtung)
  7. Im Wald taucht eine Geistererscheinung auf (mit Beamer auf Fliegennetz projiziert)
  8. Löwe springt aus Dunkelheit (Kostüm, das die Sphinx schon anhatte mit dazugehörigem Kopf)

(Soweit die gruselige Theorie…in der Praxis waren die 12-jährigen Jungs weniger beeindruckt und erklärten mir, dass ich, als Person, der der dunkle Wald als Gruselfaktor schon vollauf genügt, nicht geeignet bin, um sich erschreckende Dinge auszudenken. Ihre Vorstellungen, die sie mir dann erläuterten, enthielten spritzendes Blut und abgetrennte Körperteile…ooookay. Meine 15-jährigen Helfer erzählten mir dann hinterher, dass es für sie total gruselig gewesen sei, im Dunkeln versteckt zu hocken und auf die Jungs zu warten, weil es hinter ihnen ständig knackte und raschelte. Neuer Plan: Beim nächsten Mal bekommen die Jungs den Auftrag, uns zu erschrecken und dürfen dann selbst allein im dunklen Wald sitzen – vielleicht bekommen sie dann doch noch eine Gänsehaut ;-))

    Das feurige Finale

Nachdem die Helden den Weg durch den Wald der Monster hinter sich gebracht haben, geht es mit dem vierten Hinweis weiter und sie biegen nach links in den Weg ein. Als sie auch noch die letzten drei Hinweise befolgt haben, sind sie am Ziel und finden den leuchtenden Blitz des Zeus. 

(Den Blitz haben wir aus Tonpapier doppelt ausgeschnitten und an den Rändern zusammengeklebt, sodass wir im Inneren einen kleineren Blitz aus Pyropapier verstecken konnten. Außen haben wir Knicklichter aufgeklebt, damit der Blitz im Dunkeln leuchtete.)

Gerade halten sie den Herrscherblitz in ihren Händen, als Hermes sie vom Anfang der Weggabelung aus ruft:

Hallooooo! Habt ihr‘s jetzt dann bald mal? Ich möchte Feierabend machen!!

Die Heroen laufen zu Hermes, damit dieser den Blitz an Zeus schicken kann. Er könnte ihn natürlich selbst überbringen, aber nachdem es schon so spät und er müde ist, schickt er ihn lieber per Pyro-Post. Er erklärt den Helden, dass er Zeus erstmal eine Nachricht schicken muss, um die Eilsendung für ihn anzukündigen. Er kritzelt etwas auf ein Papier (Pyropapier, verbrennt rückstandslos und ohne Funkenbildung in Millisekunden, gibt’s z.B. HIER bei Amazon), zündet es an und es verpufft in der Luft.

Unmittelbar danach ertönt lauter Donner

und Hermes erklärt, dass Zeus nun bereit sei, seinen Herrscherblitz zu empfangen. Also geben ihm die Halbgötter den gefunden Blitz. Hermes erläutert, dass es reicht, die gebündelte Energie des Blitzes zu verschicken und zieht sie heraus (Blitz aus Pyro-Papier, der in der Tonpapier-Blitz-Hülle steckte). Dann schickt er das Herrschersymbol in einer Feuer-Wolke zu seinem rechtmäßigen Besitzer und darf endlich seinen wohlverdienten Feierabend genießen.

Percy-Jackson-Liverollenspiel-Party

Meine Spickzettel und Materiallisten für die Party findet ihr HIER. Da habt ihr auch die Botschaften der Götter nochmal in schriftlicher Form, falls ihr sie selbst aufnehmen wollt.

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